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Meine Ausbildung bei den SCHÄFER WERKEN – Leon Niklas Jud

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Meine Erfahrungen zu meiner Ausbildung bei den SCHÄFER WERKEN

Verfasser: Leon Niklas Jud 

Ich habe mich damals für eine gewerbliche Ausbildung entschieden, da ich sehr gerne an meinem Mofa geschraubt habe. Zudem machte mein Bruder eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker und hat mir oft von seiner Arbeit erzählt. Das hat mich sehr begeistert und ich konnte mich sowohl bei einem Praktikum in seinem Ausbildungsbetrieb als auch während eines Praktikums am Pfannenberg für den Beruf des Industriemechanikers begeistern. Zusätzlich wollten alle meine Freunde den Beruf des Werkzeug- oder Industriemechanikers erlernen – da war der Weg eigentlich schon klar.  

Die Ausbildungszeit war für mich vom ersten bis zum letzten Tag so wie ich sie mir vorgestellt habe. In der Grundausbildung habe ich die wesentlichen Fertigkeiten erlernt, die für die späteren Fachabteilungen wichtig werden sollten. In meinem Fall war es die Schlosserei. Hier fand ich schnell Anschluss und ging besonders gerne in die KEG-Abteilung.  

Die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung war ebenfalls besonders. Wir waren eine super Truppe, aus der langjährige Freundschaften entstanden sind. Meine zwei noch heute besten Freunde und ich waren zur selben Zeit in der Lehrwerkstatt, dadurch hat wahrscheinlich das ein oder andere Mal die Leistung gelitten, jedoch war es eine Zeit mit Geschichten, die teilweise besser nicht an die Öffentlichkeit geraten sollten. Es war eine sehr schöne Zeit! 

Als ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte, fing nicht nur „der Ernst des Lebens“ an, sondern leider auch die Corona-Pandemie. Die Arbeit machte mir nach wie vor viel Spaß, allerdings wurde die Zeit deutlich unsicherer. Aufgrund dieser Umstände haben wir nur einen Halbjahresvertrag erhalten, was unsere Stimmung zu der damaligen Zeit nicht gerade positiv beeinflusste.  

Ich informierte mich bereits über eine Weiterbildung zum technischen Fachwirt, zu der ich mich dann auch anmeldete. Unglücklicherweise wurde aufgrund von Kurzarbeit mein Vertrag nicht verlängert und ich musste mich neu orientieren. 

Da ich bereits in der Ausbildung im Rahmen des Azubiaustauschs und dem Projekt „Energiescout“ leicht in den kaufmännischen Bereich schnuppern durfte, konnte ich mir auch damals schon vorstellen, irgendwann einmal im Büro zu arbeiten. Zudem hatte ich seit ich 16 war, sehr großes Interesse daran entwickelt, meine Motorräder für einen geringen Zeitraum zu fahren und anschließend gewinnbringend weiterzuverkaufen. Das Verkaufen hat mir also besonders viel Spaß bereitet, weswegen ich ebenso in Erwägung ziehen konnte, eines Tages im Vertrieb zu arbeiten.  

Genau dieser Gedanke kam mir dann auch Anfang August 2020.  

Nach langer Überlegung habe ich mich für eine Ausbildung zum Industriekaufmann beworben. Nach einem sehr netten Gespräch mit Herrn Weber und Frau Boller, hatte ich die Ausbildungsstelle sicher. 

Nun blieb jedoch immer noch die Frage „Was mache ich in der Zwischenzeit?“. 

Ich bewarb mich als Industriemechaniker bei der Firma Walter Henrichs. Diese Entscheidung stellte sich später als eine der besten, die ich hätte treffen können heraus. Mein Chef unterstützte mich vom ersten Tag an und die Arbeit hat mir viel Freude bereitet. Kurz nachdem ich meinem Chef mitgeteilt hatte, dass ich noch eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei den SCHÄFER WERKEN machen werde, erfuhr ich, dass Thomas Schmidt (jetziger Bereichsleiter für SCHÄFER Lochbleche) ebenfalls dorthin wechseln wird. Bis dahin kannte ich Thomas von ein bis zwei Gesprächen aus dem Werkzeugbau. 

Als ich die Ausbildung dann begonnen habe, war alles neu, aber irgendwie auch nicht. Ich kannte das Unternehmen, die Struktur und auch sehr viele Kollegen, allerdings waren die Aufgaben ganz anders. Ich merkte zum Glück direkt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Die Arbeit gefiel mir und ich hatte erneut viel Glück mit meinen Ausbildungskollegen gehabt. Wolfgang Weber bezeichnete uns gerne mal als „Kuschellehrjahr“, da wir in konstantem Austausch miteinander standen und jeder über den anderen alles wusste.  

Eine gewisse Zeit verging und alles pendelte sich ein. Eines Tages kam Thomas Schmidt auf mich zu und teilte mir mit, dass er gerne möchte, dass ich im Vertrieb Lochbleche meinen Report schreibe. Zu dem damaligen Zeitpunkt war ich im ersten Lehrjahr und der Report war noch meilenweit entfernt. Dadurch, dass ich bereits Überlegungen hatte, irgendwann entweder einmal im Vertrieb, dem Einkauf oder dem Marketing zu arbeiten, kam es sehr gelegen, dass Thomas mich so früh angesprochen hat. Mein Weg wäre ansonsten vielleicht anders verlaufen. 

Durch Thomas‘ Vorschlag, habe ich auch meine Ausbildung verkürzt. Somit konnte ich etwas früher anfangen, mehr Geld zu verdienen und weitere Erfahrungen zu sammeln. Um die Ausbildung früher abschließen zu können, brauchte es für den zweiten Schulblock mindestens einen guten Zweier-Schnitt. Das hat zum Glück auch funktioniert und ich konnte mit einem Schnitt von 2,0 verkürzen. 

Nach dem Schulblock kam ich dann in meinen „letzten“ Arbeitsabschnitt. Diesen verbrachte ich sowohl in der Arbeitsvorbereitung als auch im Vertrieb Lochbleche. Es war eine sehr aufregende Zeit, da ich hier meinen Report fertiggestellt habe und schon eigenständiger Arbeiten konnte. 

Im letzten Schulblock stand dann das doppelte Lernen vor der Tür. Ein bis zwei Klausuren pro Woche und gleichzeitig für die Prüfung lernen. Hier habe ich aber immer wieder gedacht, dass es zwar aktuell eine große Belastung ist, ich mir dadurch allerdings sechs Monate Ausbildungszeit sparen kann. Dieser Gedanke hat mir geholfen, meine Motivation aufrechtzuerhalten. 

Ich bin mehr als nur froh, die Entscheidung der zweiten Ausbildung getroffen zu haben. Mein derzeitiger Beruf macht mir unendlich viel Spaß und ich bin einfach glücklich. Ich habe während meiner Ausbildungszeit (abgesehen von den Unterrichtsstunden in Buchhaltung) keine Sekunde bereut diesen Weg zu gehen.  

Ich werde manchmal gefragt, ob ich es bereue, erst Industriemechaniker gelernt zu haben. Da muss ich dann immer ein bisschen lachen. Man muss in meinem Fall bedenken, dass mir jede Tätigkeit grundlegend Freude bereitet hat. Die Arbeit, die Zeit mit meinen Kollegen und natürlich die vielen Tätigkeiten, die ich lernen durfte, haben mich zu der Person gemacht, die ich heute bin.  

Die Erfahrung der gewerblichen Ausbildung, besonders jetzt für private Zwecke, ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Ich kann mir unter anderem durch die Ausbildung in Heimwerkssituationen oder mit sonstigen mechanischen Problemen selbst weiterhelfen und bin nicht auf externe Hilfe angewiesen.  

Besonders dankbar bin ich den Personen, die mich auf meinem bisher kurzen, aber prägenden Berufsweg begleitet, gefordert und vor allem unterstützt haben. Ohne manche Ratschläge von Vorgesetzten oder Kollegen, wäre mein Weg bestimmt ganz anders verlaufen. Es ist wichtig seinen eigenen Weg zu gehen, allerdings schadet es nie, aus den Erfahrungen anderer zu lernen und sich weisen zu lassen, um letztendlich das Beste für sich rauszuholen.